Myofunktionelle Störung

Frühstück bei Familie Müller, die Mutter ärgert sich wieder einmal über das schlechte Benehmen ihres Kindes: „Schmatz nicht so! Mach den Mund zu! Setz dich gerade hin! Du hängst da wie ein nasser Sack. Und warum hast du schon wieder die Brotrinde übrig gelassen?“, schimpft die Mutter mit Justin, der mit genervtem Gesichtsausdruck am Esstisch sitzt.

Ein ständig offener Mund, niedrige Körperspannung sowie das Vermeiden von festem Kaugut können Anzeichen für eine myofunktionelle Störung (MFS) sein.

MFS bedeutet ein gestörtes Gleichgewicht von Muskeln und Funktion im Gesichts- und Mundbereich; dazu zählen: Kiefer, Zähne, Gaumen sowie Lippen, Wangen und Zunge.

Meist stellen Kieferorthopäde oder Zahnarzt ein fehlendes myofunktionelles Gleichgewicht fest. Durch ein falsches Schluckmuster und die falsche Ruheposition der Zunge stößt die Zunge mit jedem Schlucken, also ca. 1 mal pro Minute mit einer Kraft von etwa 3 kg gegen die Zähne. Die Wirkung der Zahnspange zur Korrektur der Zahnstellung wird damit enorm beeinträchtigt.

Hinweise auf eine myofunktionelle Störung:

    • offene Mundhaltung, Mundatmung
    • falsche Zungenruhelage (Zunge liegt sichtbar zwischen oder an den Zähnen)
    • Schluckauffälligkeiten (Zunge stößt gegen oder zwischen die Zahnreihen)
    • Oberlippe: verkürzt, Unterlippe: dick, gerötet, rissig
    • schlaffe Gesichtsmuskulatur; gelangweilter Gesichtsausdruck
    • sichtbare Anspannung der Muskulatur beim Kauen und Schlucken, Nadelkissenkinn
    • unkontrollierter Speichelfluss
    • Deformation der Zähne und des Gaumens
    • gegebenenfalls Lautfehlbildungen
    • hypotone Gesamtkörperhaltung

Mögliche Ursachen:

    • angeborene Störungen: z.B. cerebrale Bewegungsstörungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Syndrom-Erkrankungen (z.B. Morbus Down)
    • Komplikationen während der Geburt: z.B. Zangengeburt
    • ungünstige Säuglingsernährung: z.B. lang anhaltende Flaschenernährung, zu kleines Lippenschild, Sauglochvergrößerung o.ä.
    • Habits/Gewohnheiten: z.B. ausgeprägtes lang anhaltendes Daumenlutschen, lang anhaltender Schnullergebrauch
    • Störung der taktilen Wahrnehmung (Berührungsempfindung)
    • offene Mundhaltung durch behinderte Nasenatmung
    • Zahn-, Kieferfehlstellungen

Das Ziel der Therapie besteht darin, durch Training von Muskeln und Muskelfunktionsabläufen ein fehlerhaftes Schluckmuster abzubauen und Zungen-, Lippen- und Wangenmuskulatur ins Gleichgewicht zu bringen.

Zunächst ist dafür eine Ermittlung des „Ist-Zustandes“ der mundmotorischen Fähigkeiten des Patienten notwendig. Dies geschieht durch ein Gespräch über Gewohnheiten, Ernährung und frühkindliche Entwicklung mit den Patienten und/oder den Eltern, eine Beurteilung der im Gesicht und im Mundraum befindlichen Muskeln mit Hilfe von Bewegungsäußerungen oder Abtasten und die Beobachtung von Mundschluss und Atmung.

Basierend auf dieser Diagnostik stellt der Therapeut ein individuelles Therapieprogramm zusammen:

    • Zungenruhelageübungen und Mundschlussübungen
    • Zungen- und Lippenübungen
    • Schluckübungen
    • Übungen zur Körperwahrnehmung und Haltungsübungen
    • Erarbeitung von fehlgebildeten Lauten

Bei einer ausgeprägten MFS ist die Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen Kieferorthopädie und Logopädie erforderlich.
Wichtig für den Erfolg einer myfunktionellen Behandlung ist die Eigeninitiative des Patienten. Dieser muss durch tägliches Training den Muskelaufbau und die Koordination von Lippen und Zunge trainieren. An dieser Stelle sind auch die Eltern gefragt, ihr Kind bei den Übungen zu unterstützen.

Als vorbeugende Maßnahmen können folgende Punkte beachtet werden:

    • möglichst lange Stillzeit; Flasche mit breitem Lippenschild des Saugers, unvergrößertes Saugloch, schnellstmögliches Einführen von
    • Ernährung mit Löffel und Tasse, sobald als möglich feste Nahrung zur Entwicklung der Kauaktivität
    • frühzeitige Schnullerentwöhnung
    • frühzeitige Vorstellung beim Arzt bei bekannten Störungen/Schädigungen (z.B. LKG-Spalten) oder bei dauerhafter Mundatmung (zur Überprüfung der Atemwege)
    • Erlernen des richtigen Schnäuzens (?freie Nasenatmung)

Außerdem sind Pustespiele, Ansaugspiele, Trinken mit dem Strohhalm für das orofaciale Gleichgewicht und Finger- und Bewegungsspiele für die Körperwahrnehmung förderlich.

Frühstück bei Familie Müller in entspannter Atmosphäre: Justins Teller ist leer, er isst geräuschlos, der Mund ist geschlossen und er kann ohne große Anstrengungen gerade sitzen.

Frühstück bei Familie Müller, die Mutter ärgert sich wieder einmal über das schlechte Benehmen ihres Kindes: „Schmatz nicht so! Mach den Mund zu! Setz dich gerade hin! Du hängst da wie ein nasser Sack. Und warum hast du schon wieder die Brotrinde übrig gelassen?“, schimpft die Mutter mit Justin, der mit genervtem Gesichtsausdruck am Esstisch sitzt.

Ein ständig offener Mund, niedrige Körperspannung sowie das Vermeiden von festem Kaugut können Anzeichen für eine myofunktionelle Störung (MFS) sein.

MFS bedeutet ein gestörtes Gleichgewicht von Muskeln und Funktion im Gesichts- und Mundbereich; dazu zählen: Kiefer, Zähne, Gaumen sowie Lippen, Wangen und Zunge.

Meist stellen Kieferorthopäde oder Zahnarzt ein fehlendes myofunktionelles Gleichgewicht fest. Durch ein falsches Schluckmuster und die falsche Ruheposition der Zunge stößt die Zunge mit jedem Schlucken, also ca. 1 mal pro Minute mit einer Kraft von etwa 3 kg gegen die Zähne. Die Wirkung der Zahnspange zur Korrektur der Zahnstellung wird damit enorm beeinträchtigt.

Hinweise auf eine myofunktionelle Störung:

  • offene Mundhaltung, Mundatmung
  • falsche Zungenruhelage (Zunge liegt sichtbar zwischen oder an den Zähnen)
  • Schluckauffälligkeiten (Zunge stößt gegen oder zwischen die Zahnreihen)
  • Oberlippe: verkürzt, Unterlippe: dick, gerötet, rissig
  • schlaffe Gesichtsmuskulatur; gelangweilter Gesichtsausdruck
  • sichtbare Anspannung der Muskulatur beim Kauen und Schlucken, Nadelkissenkinn
  • unkontrollierter Speichelfluss
  • Deformation der Zähne und des Gaumens
  • gegebenenfalls Lautfehlbildungen
  • hypotone Gesamtkörperhaltung

 

Mögliche Ursachen:

  • angeborene Störungen: z.B. cerebrale Bewegungsstörungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Syndrom-Erkrankungen (z.B. Morbus Down)
  • Komplikationen während der Geburt: z.B. Zangengeburt
  • ungünstige Säuglingsernährung: z.B. lang anhaltende Flaschenernährung, zu kleines Lippenschild, Sauglochvergrößerung o.ä.
  • Habits/Gewohnheiten: z.B. ausgeprägtes lang anhaltendes Daumenlutschen, lang anhaltender Schnullergebrauch
  • Störung der taktilen Wahrnehmung (Berührungsempfindung)
  • offene Mundhaltung durch behinderte Nasenatmung
  • Zahn-, Kieferfehlstellungen

 

Das Ziel der Therapie besteht darin, durch Training von Muskeln und Muskelfunktionsabläufen ein fehlerhaftes Schluckmuster abzubauen und Zungen-, Lippen- und Wangenmuskulatur ins Gleichgewicht zu bringen.

Zunächst ist dafür eine Ermittlung des „Ist-Zustandes“ der mundmotorischen Fähigkeiten des Patienten notwendig. Dies geschieht durch ein Gespräch über Gewohnheiten, Ernährung und frühkindliche Entwicklung mit den Patienten und/oder den Eltern, eine Beurteilung der im Gesicht und im Mundraum befindlichen Muskeln mit Hilfe von Bewegungsäußerungen oder Abtasten und die Beobachtung von Mundschluss und Atmung.

Basierend auf dieser Diagnostik stellt der Therapeut ein individuelles Therapieprogramm zusammen:

  • Zungenruhelageübungen und Mundschlussübungen
  • Zungen- und Lippenübungen
  • Schluckübungen
  • Übungen zur Körperwahrnehmung und Haltungsübungen
  • Erarbeitung von fehlgebildeten Lauten

 

Bei einer ausgeprägten MFS ist die Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen Kieferorthopädie und Logopädie erforderlich.
Wichtig für den Erfolg einer myfunktionellen Behandlung ist die Eigeninitiative des Patienten. Dieser muss durch tägliches Training den Muskelaufbau und die Koordination von Lippen und Zunge trainieren. An dieser Stelle sind auch die Eltern gefragt, ihr Kind bei den Übungen zu unterstützen.

Als vorbeugende Maßnahmen können folgende Punkte beachtet werden:

  • möglichst lange Stillzeit; Flasche mit breitem Lippenschild des Saugers, unvergrößertes Saugloch, schnellstmögliches Einführen von
  • Ernährung mit Löffel und Tasse, sobald als möglich feste Nahrung zur Entwicklung der Kauaktivität
  • frühzeitige Schnullerentwöhnung
  • frühzeitige Vorstellung beim Arzt bei bekannten Störungen/Schädigungen (z.B. LKG-Spalten) oder bei dauerhafter Mundatmung (zur Überprüfung der Atemwege)
  • Erlernen des richtigen Schnäuzens (?freie Nasenatmung)

 

Außerdem sind Pustespiele, Ansaugspiele, Trinken mit dem Strohhalm für das orofaciale Gleichgewicht und Finger- und Bewegungsspiele für die Körperwahrnehmung förderlich.

Frühstück bei Familie Müller in entspannter Atmosphäre: Justins Teller ist leer, er isst geräuschlos, der Mund ist geschlossen und er kann ohne große Anstrengungen gerade sitzen.