Stottern

Mittagessen bei Familie Meyer: Die Mutter fragt ihren Sohn Niklas: „Wie war es heute im Kindergarten?“ Niklas: „Heu-heu-heute ha-ha…“ Frau Meyer unterbricht Niklas kurz und erinnert ihn daran, langsam und deutlich zu sprechen während sie schon mal die Judosachen zusammenpackt. Mutter: „Ich sehe gerade, wir haben keine Zeit mehr, du musst gleich zum Judo!“

Niklas stottert.

Stottern ist eine wiederkehrende Störung des Redeflusses. Stottern ist eine Kommunikationsstörung und geht oft einher mit einem sozialen Rückzug. Man unterscheidet beim kindlichen Stottern die frühkindlichen Sprechunflüssigkeiten und das manifeste Stottern.

Frühkindliche Sprechunflüssigkeiten sind Teil der Sprachentwicklung und treten bei 80 % aller Kinder zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr auf. Bei ca. 5 Prozent dieser Kinder halten diese Phasen länger als 3 Monate an. Bei ca.  einem Prozent entwickeln sich die Sprechunflüssigkeiten zu einem manifesten Stottern. Frühkindliche Sprechunflüssigkeiten werden auf die Unreife des gesamten Sprachsystems zurückgeführt. Einzelleistungen wie Wortfindung, Satzplanung, artikulatorische Planung und die motorische Realisation sind noch nicht gefestigt. Das Erscheinungsbild zeigt sich in anstrengungsfreien Satzteil- und Wortwiederholungen sowie in kurzen und spannungsfreien Dehnungen.
Beim manifesten Stottern kommt ein Störungsbewusstsein und ein sprachliches und soziales Vermeidungsverhalten hinzu. Außerdem wird die Grundsymptomatik spannungsreicher.

Beim manifesten Stottern unterscheidet man Grundsymptome  und Begleitsymptome.

Mögliche Grundsymptome:

    • Laut-, Teilwort- und Ganzwortwiederholungen
    • Lautdehnungen
    • Blockierungen

Mögliche Begleitsymptome :

    • Satzabbrüche und Satzumstellungen
    • Ergänzung und Ersetzung  von Lauten
    • körperliche Mitbewegungen
    • vegetative Reaktionen (z.B. Pulsanstieg, Schwitzen)
    • Veränderung des nonverbalen Kommunikationsverhaltens (z.B. Senken des Kopfes, Abbruch des Blickkontaktes)
    • psychosoziale Auffälligkeiten (z.B. eingeschränkte Frustrationstoleranz, Ängste, sozialer Rückzug)
    • Auffälligkeiten der Atmung

Mögliche Ursachen:

Man geht davon aus, dass Stottern auftritt, wenn eine genetische Veranlagung auf stotterauslösende und aufrechterhaltende Faktoren trifft.
Diese Faktoren sind Einflüsse aus dem körperlichen, dem psychischen, dem sprachlichen und dem sozialen Bereich:

    • hohe Anforderungen durch das Umfeld (z.B. hohe Leistungserwartung durch Schule oder Eltern)
    • emotionale Belastung (z. B. Trennung der Eltern, Geschwisterrivalität)
    • hohes sprachliches Niveau im näheren Umfeld
    • unruhiger und unstrukturierter Alltag

Therapie:
Wird das stotternde Kind im Rahmen einer sprachtherapeutischen Behandlung frühzeitig aufgefangen, so hat es große Chancen, sein Stottern zu überwinden und sich zu einem flüssigeren Sprecher zu entwickeln.
Basierend auf einer ausführlichen Diagnostik und einem Anamnesegespräch werden die Schwerpunkte  der Therapie festgelegt.
Für Kinder im Vorschulalter setzt sich die Therapie meist aus drei Bausteinen mit individueller Schwerpunktsetzung zusammen:

1. Förderung  sprachlicher Kompetenz

    • Förderung der Sprechfreude
    • Förderung von Artikulation, Wortschatz, Grammatik und Kommunikation
    • Förderung des flüssigen Sprechens mit Sprechtechniken

2. Eltern- und Systemberatung
Information der Eltern, Bezugspersonen und Erzieher über Ursachen und Symptomatik des Stotterns, Abbau von Vorurteilen und Vermeidungsverhalten

3. Stärkung der Persönlichkeit

    • Verminderung kommunikativer Stressfaktoren, Abbau von Sprechängsten
    • Vorbeugen von Vermeidungsverhalten
    • Stottern kindgerecht thematisieren
    • Stärkung des Vertrauens in eigene Kompetenzen

Was ist wichtig im Kontakt mit Stotterern?
Es gibt einzelne Aspekte, die Sie im Kontakt mit Stotterern beachten können, um dem Betroffenen die Kommunikation zu erleichtern. Die Umsetzung dieser Punkte wirkt sich positiv auf das Sprechverhalten des Stotterers aus und kann die Sprechflüssigkeit erhöhen.

    • Lassen Sie aussprechen und unterbrechen Sie nicht.
    • Üben Sie keinen Zeitdruck aus.
    • Fordern Sie nicht zum Sprechen auf.
    • Reduzieren Sie ihr eigenes Sprechtempo.
    • Halten Sie einen normalen Blickkontakt.
    • Legen Sie besondere Wertschätzung auf den Inhalt der Äußerung.

Mittagessen bei ruhiger Atmosphäre: Frau Meyer spricht in ruhigem Tempo, lässt Niklas aussprechen, auch wenn er stottert und geht im Gespräch auf den Inhalt von Niklas` Äußerungen ein. Für Niklas ist das veränderte Gesprächsverhalten seiner Mutter eine wichtige Unterstützung zu der logopädischen Behandlung und hilft ihm bei der Umsetzung eines flüssigeren Sprechens.

Mittagessen bei Familie Meyer: Die Mutter fragt ihren Sohn Niklas: „Wie war es heute im Kindergarten?“ Niklas: „Heu-heu-heute ha-ha…“ Frau Meyer unterbricht Niklas kurz und erinnert ihn daran, langsam und deutlich zu sprechen während sie schon mal die Judosachen zusammenpackt. Mutter: „Ich sehe gerade, wir haben keine Zeit mehr, du musst gleich zum Judo!“

Niklas stottert.

Stottern ist eine wiederkehrende Störung des Redeflusses. Stottern ist eine Kommunikationsstörung und geht oft einher mit einem sozialen Rückzug. Man unterscheidet beim kindlichen Stottern die frühkindlichen Sprechunflüssigkeiten und das manifeste Stottern.

Frühkindliche Sprechunflüssigkeiten sind Teil der Sprachentwicklung und treten bei 80 % aller Kinder zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr auf. Bei ca. 5 Prozent dieser Kinder halten diese Phasen länger als 3 Monate an. Bei ca.  einem Prozent entwickeln sich die Sprechunflüssigkeiten zu einem manifesten Stottern. Frühkindliche Sprechunflüssigkeiten werden auf die Unreife des gesamten Sprachsystems zurückgeführt. Einzelleistungen wie Wortfindung, Satzplanung, artikulatorische Planung und die motorische Realisation sind noch nicht gefestigt. Das Erscheinungsbild zeigt sich in anstrengungsfreien Satzteil- und Wortwiederholungen sowie in kurzen und spannungsfreien Dehnungen.
Beim manifesten Stottern kommt ein Störungsbewusstsein und ein sprachliches und soziales Vermeidungsverhalten hinzu. Außerdem wird die Grundsymptomatik spannungsreicher.

Beim manifesten Stottern unterscheidet man Grundsymptome  und Begleitsymptome.

Mögliche Grundsymptome:

  • Laut-, Teilwort- und Ganzwortwiederholungen
  • Lautdehnungen
  • Blockierungen

 

Mögliche Begleitsymptome :

  • Satzabbrüche und Satzumstellungen
  • Ergänzung und Ersetzung  von Lauten
  • körperliche Mitbewegungen
  • vegetative Reaktionen (z.B. Pulsanstieg, Schwitzen)
  • Veränderung des nonverbalen Kommunikationsverhaltens (z.B. Senken des Kopfes, Abbruch des Blickkontaktes)
  • psychosoziale Auffälligkeiten (z.B. eingeschränkte Frustrationstoleranz, Ängste, sozialer Rückzug)
  • Auffälligkeiten der Atmung

 

Mögliche Ursachen:

Man geht davon aus, dass Stottern auftritt, wenn eine genetische Veranlagung auf stotterauslösende und aufrechterhaltende Faktoren trifft.
Diese Faktoren sind Einflüsse aus dem körperlichen, dem psychischen, dem sprachlichen und dem sozialen Bereich:

  • hohe Anforderungen durch das Umfeld (z.B. hohe Leistungserwartung durch Schule oder Eltern)
  • emotionale Belastung (z. B. Trennung der Eltern, Geschwisterrivalität)
  • hohes sprachliches Niveau im näheren Umfeld
  • unruhiger und unstrukturierter Alltag

 

Therapie:
Wird das stotternde Kind im Rahmen einer sprachtherapeutischen Behandlung frühzeitig aufgefangen, so hat es große Chancen, sein Stottern zu überwinden und sich zu einem flüssigeren Sprecher zu entwickeln.
Basierend auf einer ausführlichen Diagnostik und einem Anamnesegespräch werden die Schwerpunkte  der Therapie festgelegt.
Für Kinder im Vorschulalter setzt sich die Therapie meist aus drei Bausteinen mit individueller Schwerpunktsetzung zusammen:

1. Förderung  sprachlicher Kompetenz

  • Förderung der Sprechfreude
  • Förderung von Artikulation, Wortschatz, Grammatik und Kommunikation
  • Förderung des flüssigen Sprechens mit Sprechtechniken

 

2. Eltern- und Systemberatung
Information der Eltern, Bezugspersonen und Erzieher über Ursachen und Symptomatik des Stotterns, Abbau von Vorurteilen und Vermeidungsverhalten

3. Stärkung der Persönlichkeit

  • Verminderung kommunikativer Stressfaktoren, Abbau von Sprechängsten
  • Vorbeugen von Vermeidungsverhalten
  • Stottern kindgerecht thematisieren
  • Stärkung des Vertrauens in eigene Kompetenzen

 

Was ist wichtig im Kontakt mit Stotterern?
Es gibt einzelne Aspekte, die Sie im Kontakt mit Stotterern beachten können, um dem Betroffenen die Kommunikation zu erleichtern. Die Umsetzung dieser Punkte wirkt sich positiv auf das Sprechverhalten des Stotterers aus und kann die Sprechflüssigkeit erhöhen.

  • Lassen Sie aussprechen und unterbrechen Sie nicht.
  • Üben Sie keinen Zeitdruck aus.
  • Fordern Sie nicht zum Sprechen auf.
  • Reduzieren Sie ihr eigenes Sprechtempo.
  • Halten Sie einen normalen Blickkontakt.
  • Legen Sie besondere Wertschätzung auf den Inhalt der Äußerung.

 

Mittagessen bei ruhiger Atmosphäre: Frau Meyer spricht in ruhigem Tempo, lässt Niklas aussprechen, auch wenn er stottert und geht im Gespräch auf den Inhalt von Niklas` Äußerungen ein. Für Niklas ist das veränderte Gesprächsverhalten seiner Mutter eine wichtige Unterstützung zu der logopädischen Behandlung und hilft ihm bei der Umsetzung eines flüssigeren Sprechens.